Für Kinder bis 3 Jahre


Schwerpunkte in unserer Großtagespflege:


 

Naturpädagogik

 

Die Naturpädagogik bietet als ganzheitlicher Ansatz Fördermöglichkeiten in allen Bildungsbereichen. 

siehe: Naturpädagogik


Selbständigkeit

 

Nicht nur das Leben von uns Erwachsenen, sondern auch das Leben unserer Kinder ist immer schneller geworden. Wir machen es uns zur Aufgabe, das Leben der Kinder ein Stück weit zu entschleunigen.

Dazu gehört, dass wir uns für Aktivitäten und alltägliche Situationen wie Essen, An- und Ausziehen immer sehr viel Zeit einräumen. Gleichzeitig bieten wir den Kindern angemessene, ihrem Alter entsprechende Hilfestellung an, damit sie ihre Selbständigkeit bzw. Motorik entwickeln können, ohne sich dabei überfordert zu fühlen.

Indem die Kinder in ihren Fähigkeiten bestärkt werden und dort Unterstützung erhalten, wo diese benötigt wird, wird ihr frühes Bedürfnis, selbstbestimmt zu handeln, gefördert. Erfolgserlebnisse und die Möglichkeit, altersgerechte eigene Entscheidungen zu treffen (z.B. was und mit wem sie spielen möchten) stärken ihr Selbstbewusstsein.

Wege werden nach Möglichkeit zu Fuß bewältigt. Auch hier ist es wichtig, viel Zeit einzuplanen, um nicht in Zeitdruck zu geraten. Im Garten und im nahegelegenen Wald können die Kinder (fast) ungehindert ihrem Bewegungsdrang nachgehen. 


Medien

Für die sprachliche Entwicklung ist das Vorlesen von großer Bedeutung, aber auch Phantasie und Vorstellungsvermögen werden dadurch geschult. Das gemeinsame Vorlesen z.B. zum Beginn der Mittagsruhe stärkt die Bindung und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

 Auch aktuelle Themen wie z.B. der Jahreszeitenwechsel werden durch themenbezogene Vorlesegeschichten oder Anschauen von Bilderbüchern zu diesem Thema vorbereitet bzw. verarbeitet. So eignen sich Kinder ganz nebenbei spielerisch Wissen an. Individuelle Themen wie z.B. ein bevorstehender Wechsel in die KiTa oder die Geburt eines Geschwisterchens werden mit den Kindern auf diese Weise besprochen, um Ängste bzw. Ungewissheiten abzubauen.

Für die Kleineren sind Bilderbücher ein wichtiger Baustein für die Sprachentwicklung. Durch wiederholtes Anschauen und Benennen von einfachen Bildern werden die Worte verinnerlicht.

Computer- und bildschirmgestütztes Lernspielzeug ist bei uns nicht vorhanden. Diese Systeme sind auf frontale Wissensvermittlung ausgelegt und für Kleinkinder ungeeignet. 

CDs mit Kinderliedern werden nur gezielt zur Unterstützung (z.B. Bewegungslieder) und nicht zur "Dauerberieselung" eingesetzt. So können Kinder ihre Kapazitäten auf die Dinge konzentrieren, mit denen sie sich gerade beschäftigen. 


Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten

Kinder brauchen die Möglichkeit, in Ruhe und mit ihrem eigenen Tempo Dinge zu erforschen. Dafür benötigen Kinder Rückzugsmöglichkeiten, die ihnen nach Bedarf zur Verfügung stehen. 

In unserer Tagespflege haben die Kinder ihre Rückzugsorte, an denen sie sich ausruhen und sich zurückziehen können. Sie dürfen entscheiden, auch einmal nichts tun zu wollen. 

Kindern, die Ruhe und Schlaf brauchen, soll dies auch individuell nach ihrem Bedarf ermöglicht werden. 


Sauberwerden

Wir begleiten Ihr Kind gerne beim Prozess des Sauberwerdens. 

Jedes Kind hat hierfür seinen eigenen Zeitpunkt und sein eigenes Tempo. Dieses hängt von der körperlichen Reife ab und diesen individuellen Entwicklungsschritt können wir nicht trainieren. Der Impuls hierfür muss immer vom Kind aus kommen und wir möchten ein Kind nicht überfordern, indem wir es zu früh drängen. 

Wichtig ist, dass ihr Kind sich bei seiner Entwicklung wohl und sicher fühlt. Daher funktioniert ein windelfreier Tag oftmals zu Hause sicher und in der Kindergruppe noch nicht so gut, da es hier auch vielleicht abgelenkt ist und befürchtet, etwas zu verpassen. 

Sobald ihr Kind bereit ist, unterstützen wir es gerne auf diesem Weg in die Selbständigkeit.


Lebenspraktischer Ansatz

Kinder an der realen Lebenswirklichkeit teilhaben zu lassen, vermittelt ihnen ein Gefühl des Ernstgenommenwerdens. Kinder können, dürfen und sollen sich in die Tätigkeiten des Lebensalltags einbringen und in bzw. aus diesen Situationen lernen bzw. uns eine andere Herangehensweise nahezubringen. Geben wir Kindern die Möglichkeit, sich in Alltagstätigkeiten einzubringen, lernen sie, dass sie

o  gebraucht werden,

o  nützliche Fertigkeiten beherrschen,

o  ihre Fertigkeiten ausbauen und mit anderen Kindern und den Erwachsenen mithalten können,

o  ihr Wissen an andere weitergeben können.

Indem wir Kindern sinnvolle, lebenspraktische Aufgaben übertragen, geben wir ihnen die Möglichkeit, sich in die Gemeinschaft einzubringen und uns zu zeigen, was sie können. 

Kinder sollten weitgehend primär von ihrer realen Lebensumwelt und nicht „aus zweiter Hand“ lernen. Wenn wir mit den Kindern auf dem Wochenmarkt die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten sehen und riechen, aussuchen, probieren und die Kinder anschließend in die Essenszubereitung einbeziehen, so lernen sie in dieser Praxis deutlich mehr als durch die Betrachtung eines Bilderbuchs mit Obst und Gemüse. 

Kann ein Kind eine altersentsprechende Aufgabe übernehmen, so sollte es dies auch können und dürfen. 


Partizipation

Kinder sollten nicht nur altersentsprechende Aufgaben übernehmen dürfen, sondern auch ihrer Entwicklung angemessene Entscheidungen mittreffen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Kindern Möglichkeiten zu geben, solche altersgerechten Entscheidungen treffen zu können.

Beim Essen dürfen Kinder frei entscheiden, was und wieviel des angebotenen Essens sie essen möchten. Ebenso dürfen sie ihren Schlafplatz mit vorbereiten und einrichten, um sich dort rundum wohlzufühlen. In die Gestaltung ihrer persönlichen Portfolioarbeit werden alle Kinder mit einbezogen.

Durch die Teilhabe an Alltagsentscheidungen erlernen die Kinder Selbständigkeit. Auch der Umgang mit dieser Entscheidungsfreiheit und den Konsequenzen muss erst einmal erlernt werden. Dafür benötigen sie die aufmerksame Unterstützung von uns Erwachsenen.